Kreative Berufsorientierung mit Maler und Kunstpädagogin
Von Tabea Rabe | HAZ
Ausprobieren, designen, sich künstlerisch ausleben: Bei dem Projekt „Handwerk x anders“ in Hannover lernten Schülerinnen und Schüler der IGS Badenstedt, dass handwerkliche und pädagogische Berufe auch viel mit Kreativität zu tun haben können.
Badenstedt. Wie können Jugendliche für handwerkliche oder pädagogische Berufe begeistert werden? Diese Frage hat sich die IGS Badenstedt zusammen mit dem Bereich Kulturelle Kinder- und Jugendbildung der städtischen Stadtteilkultur gestellt. Bei dem Pilotprojekt „Handwerk x anders“ konnten Schülerinnen und Schüler zwei Wochen lang mit einem Maler oder mit einer außerschulischen Kunstpädagogin arbeiten – und dabei ihre Kreativität testen.
Das von der Stadt finanzierte Pilotprojekt lief zeitgleich mit den zweiwöchigen Schulpraktika der IGS Badenstedt. Die Jugendlichen konnten sich für eines der beiden Angebote freiwillig melden. Wer mochte, konnte mit Maler Oliver Imcke einen Schulflur neu streichen. Alternativ war es möglich, mit Kunstpädagogin Mara Hochfellner kreative Konzepte zu entwickeln, die auch Kita-Kinder ansprechen.
Sie zeigen, wie man kreativ werden kann: Maler Oliver Imcke und Kunstpädagogin Mara Hochfellner vor der selbst bemalten Wand in der IGS Badenstedt.
© Quelle: Frank Schinski
Geometrische Formen im Schulflur
Für Imckes Gruppe stand ein Flur im Erdgeschoss der Schule zur Verfügung. Der Profi, der auf dekorative Wandmuster spezialisiert ist, gab das Grundkonzept vor: geometrische Formen. Nachdem die IGS-Schüler aus seiner Gruppe die Wände zunächst weiß gestrichen und diese vermessen hatten, entwickelten sie eigene Designs. Die besten Vorlagen wurden ausgewählt und dann an die Wand gemalt. Das Material kam größtenteils als Spende von dem Großhandelsunternehmen Mega e.g.
Den eigenen Lebensraum gestalten: Zusammen mit Maler Oliver Imcke konnten die Schüler den Flur mit ihren Designs verzieren.
© Quelle: Frank Schinski
Zeitgleich besuchten IGS-Schülerinnen mit Hochfellner das Sprengel Museum, den Kunstverein und das Museum August Kestner. In der Kunstschule Kunstwerk ließen sich zudem durch das Projekt „Einfallsreich“ dazu inspirieren, aus Industriemüll und Abfall selbst Kunstwerke zu schaffen. Auch einen Tag mit einer Kita-Gruppe verbrachten die Schülerinnen – sie wollten herausfinden, wie sehr jungen Kindern Kunst pädagogisch vermittelt werden kann.
Kreative Freiheit: Kunstpädagogin Mara Hochfellner gab jeden Tag einen neuen Impuls – hier ging es um unterschiedliche Drucktechniken.
© Quelle: Tabea Rabe
Die Schülerinnen und Schüler hatten viel Spaß bei ihren Tätigkeiten. Kadir, der in der Gruppe von Imcke aktiv war, haben die Zusammenarbeit mit seinen Freunden und die praktischen Malerarbeiten besonders gefallen. Wiktoria mochte es, in den hannoverschen Museen mithilfe von Hochfellner unterschiedliche Kunststile kennenzulernen. Auch Christiane Oppermann von der Kulturellen Kinder- und Jugendbildung lobte das Projekt. Die Jugendlichen hätten „das Gefühl von Werksbefriedigung erleben“ und „über den eigenen Tellerrand hinausschauen“ können, meinte sie.
Quellenangabe: HAZ vom 21.09.2023