Pamoja

... bedeutet so viel wie "zusammen" oder "gemeinsam" und beschreibt damit die vergangenen Tage sehr passend. Es wurde zusammen gesungen, getanzt, gefeiert, gespielt und gegessen. Natürlich wurde ebenso zusammen gearbeitet, man lernte mit- und voneinander und genoss gemeinsam die untergehende Sonne.

Nachdem die ersten Tage vor allem dazu genutzt wurden, die Stadt Moshi, die Landschaft und die Tierwelt Tansanias zu erkunden und sich auf der Irente Farm einzuleben, wurden unsere Schüler:innen und Lehrkräfte zu Beginn der vergangenen Woche in der Partnerschule, der Prince Claus School, feierlich begrüßt.

Voller überschäumender Lebensfreude boten die afrikanischen Schüler:innen zunächst ein selbstgetextetes Lied mit Hannover-Flair dar. Im Anschluss tanzten und sangen die Schüler:innen zwei Stunden lang zur Musik. Die Choreographie war perfekt und die Begeisterung einfach ansteckend. So sehr, dass unsere Schüler:innen kräftig mit einstiegen und am Ende gar nicht mehr aufhören wollten. Arm in Arm flogen die deutschen und afrikanischen Schüler:innen gemeinsam über die Tanzfläche – Pamoja!

Nicht nur auf der Tanzfläche zeigten sich die Schüler:innen als ein harmonisches Team, sondern ebenso während der planerischen Vorarbeit zum Wasseraufbereitungsprojekt. In gemischten Gruppen wurden Skizzen zur Konstruktion angefertigt und Überlegungen zur praktischen Umsetzung gemacht – Pamoja!

Am Nachmittag hieß es allerdings für eine kurze Zeit „wapinzani“ (zu Deutsch: „Kontrahenten“). In einem freundschaftlichen Fußballspiel zeigten zwar die tansanischen Schüler den deutschen Schülern, wie man elegant und schnell mit dem runden Leder umgeht, am Ende waren sie jedoch zu gastfreundlich und gaben den Sieg im Elfmeterschießen an die Gäste aus der Nation des viermaligen Weltmeisters ab. Sichtlich erschöpft durch den freundschaftlichen Wettkampf, und möglicherweise auch aufgrund einer Temperatur von über 30 Grad, posierten beide Mannschaften gemeinsam für die Kamera und die Fan zuhause im Tor – Pamoja!

Um sich von dem erschöpfenden Fußballspiel zu erholen und gestärkt in die kommenden, arbeitsintensiven Tage zu starken, gab auf der Terrasse der Irente Farm die wohl beste Pizza in ganz Tansania. Und die bekam von den Schülern die Note 1+ mit einem Extra-Sternchen. Vielleicht auch, weil das Essen zusammen mit den Freunden aus Afrika noch so viel besser schmeckt. Nach dem Essen wurde ihnen dann noch ein großer Wunsch erfüllt: Ab auf die Tanzfläche – so wie am Tag zuvor und weil es so traumhaft schön war – Pamoja!

In den darauf folgenden Tagen nahm das Projekt „Clear-Water-Box“ stetig Formen an. Nach einer längeren Wartezeit auf den Holztransporter, welche melodisch überbrückt wurde, konnten die Schüler:innen endlich mit dem Messen, Sägen, Hämmern, Bohren und Schrauben beginnen. 

Die Prototypen der Clean-Water-Box wurden dann am Folgetag fertiggestellt und die schwarze Farbe im Inneren hatte die Nacht Zeit zum Trocknen. Die Glasplatte wurde am nächste Tag angebracht. 

Am dritten Tag ließen die Schüler:innen verlauten: Es solle Wasser fließen! Und es floß Wasser. In die fertigen Clear-Water-Boxen wurde Wasser eingefühlt. Jetzt musste nur noch die Sonne scheinen und das Experiment konnte beginnen. Welche Black-Box hat wohl das sauberste Wasser hervorgebracht? 

Nach der gemeinsamen getanen Arbeit wurde dann ordentlich die Schule gerockt, getanzt und mega laut gesungen. Auftrag erfüllt!  – Pamoja!

Der folgende Samstag war in vielerlei Hinsicht einzigartig und unbeschreiblich. Stellen Sie sich vor, Sie stehen an einem schönen und sonnigen Samstag vor einem Schulgebäude. Welche Adjektive fallen Ihnen bei diesem Anblick ein?

Wenn man diese Frage an die künstliche Intelligenz „ChatGPT“ stellt, bekräftigt sie zwar, dass sie als KI keine Emotionen und Empfindungen hat, schlägt jedoch einige Adjektive vor, die Menschen in dieser Situation haben könnten. Dazu gehören Adjektive wie ruhig, friedlich, leer, verlassen und langweilig, da es keine Aktivitäten zu beobachten geben würde.

Jedoch wären die genannten Adjektive nicht beim ersten, zweiten oder dritten Blick auf die „Prince Claus School“ an diesem Samstag angemessen, um zu beschreiben, was an diesem Tag beobachtet werden konnte. Es blieb zwar alles friedlich, aber die Schule war keineswegs ruhig, leer oder verlassen, und es war auch nicht langweilig. Vielmehr hatten die deutschen und afrikanischen Schüler:innen besonders viel Spaß, sich in Kleingruppen gegenseitig ihre Sprachen (Deutsch und Kisuaheli) beizubringen. Beide Schülergruppen konnten so ein Gefühl für die jeweils andere Sprache entwickeln.

Am Abend ging es dann noch gemeinsam zum Irente-View-Point. Manchmal reichen Beschreibungen nicht aus, um einen Moment ausreichend festzuhalten und zu würdigen. Die Schüler:innen hatten das Glück, an diesem Abend einen außergewöhnlichen Augenblick zu erleben. Der Ausblick vom Irente-View-Point war atemberaubend! Dieses Erlebnis war sicherlich ein unvergesslicher Höhepunkt der Reise. Romantik pur, gewürzt mit einem Sonnenuntergang, der seinesgleichen sucht! – Pamoja!

Falls Sie die Erlebnisse der Schüler:innen in Tansania aus erster Hand verfolgen möchten, haben Sie die Chance, sich über den Reise-Blog zu informieren. Es lohnt sich, hineinzuschauen.